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Resilienz

04.04.2025 Jobs.de

Resilienz im Job: Krisen als Chance sehen

Irgendwann trifft es jeden. Rückschläge, Krisen und negative Erfahrungen lassen das persönliche Wohlfühlbarometer in kürzester Zeit in den Keller stürzen. Und dann hängen wir da, in unserem persönlichen Jammertal und haben nicht mehr die Kraft für den Aufstieg. Was uns fehlt, ist Resilienz. Die Auslöser für Frust im Job können ganz unterschiedlich sein: Mit der Beförderung hat es schon wieder nicht geklappt. Das Team verliert einen wichtigen Kunden nach dem anderen. Die berufliche Zukunft ist ungewiss, weil das Unternehmen umstrukturiert und Stellen streicht. Der neue Chef ist ein Ekel und macht seinen Untergebenen jede berufliche Minute zur Hölle. Und so weiter. Ebenso wirken sich private Krisen und Tragödien auf den Arbeitsalltag aus und können aus einem motivierten Top-Performer ein unfähiges Häufchen Elend machen. Wohlgemerkt: Sie können, müssen aber nicht.

Was ist Resilienz?

Es gibt die Einen, für die sich die Frustspirale unaufhaltsam nach unten dreht, weil sie resigniert der Meinung sind, die ganze Welt und das Schicksal hätten sich gegen sie verschworen. Und es gibt die Stehaufmännchen. Geraten sie ins Straucheln, halten sie sich an das Motto: Hinfallen, Aufstehen, Krone richten, Weitergehen. Denn sie besitzen eine Eigenschaft, die dem Kollegen im Jammertal fehlt: Resilienz. Der Begriff kommt eigentlich aus der Physik und beschreibt die Fähigkeit eines Materials, nach einer Belastung wieder in seinen Ausgangszustand zurückzukehren. Diese Definition lässt sich aber genauso gut auf die Psychologie übertragen. Resiliente Menschen haben eine gewisse Widerstandskraft gegenüber Rückschlägen oder Krisen. Sie rappeln sich schneller wieder auf als andere. Aber warum ist das so?

Gestärkt aus der Krise

Psychologen führen Resilienz auf ganz bestimmte Fähigkeiten zurück. So sieht sich ein resilienter Mensch nicht als fremdbestimmtes Opfer, dem das Schicksal übel mitgespielt hat. Stattdessen übernimmt er Verantwortung für sein Handeln, weil er weiß, dass er selbst Einfluss auf sein Leben nehmen und etwas an der misslichen Situation ändern kann. Er versucht nicht, einen Rückschlag zu leugnen, sondern akzeptiert seine Trauer und Wut darüber. Gleichzeitig hat er den unerschütterlichen Optimismus, dass sich die Dinge irgendwann wieder zum Positiven wenden werden. Doch Abwarten und Tee trinken reicht ihm nicht und das ist seine wirkliche Stärke. Er passt sich den veränderten Bedingungen an, zieht Konsequenzen und ändert seine Strategie. Er schafft es, die Krise als Chance zu sehen und gestärkt daraus hervorzugehen.

Resilienz als Soft-Skill

Arbeitnehmer mit diesen Fähigkeiten stehen bei Unternehmen hoch im Kurs. Kein Wunder, denn die permanenten Veränderungen, das Tempo und der Erfolgsdruck im Berufsleben bringen auch immer mehr unvorhergesehene Rückschläge und Schwierigkeiten mit sich. Mitarbeiter, die sich davon nicht entmutigen lassen, sondern nach Lösungen suchen, sind wertvolle Motivatoren für das Team und unersetzlich für das Unternehmen. Resilienz bedeutet höhere psychische Belastbarkeit und ist in Zeiten von vermehrten Burnouts und Depressionen zu einer zentralen Soft-Skill geworden. Wer in der Bewerbung bei der obligatorischen Frage nach den eigenen Stärken Resilienz ins Feld führen kann, wird Personaleraugen leuchten sehen.
Falls Sie zu den Menschen gehören, die schon kleinere Missgeschicke völlig aus der Bahn werfen können, müssen Sie sich mit diesem Schicksal keineswegs abfinden, denn Ihre Widerstandskraft können Sie trainieren. Manchmal reichen schon kleine Veränderungen im alltäglichen Handeln und Denken, um für die nächste Krise besser gewappnet zu sein. Das ist dann auch der erste Schritt zu mehr Resilienz. Hier sind ein paar Tipps:

Halten Sie sich fit
In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder (und resilienter!) Geist. Wenn Sie sich stark und gesund fühlen, wird Sie so schnell nichts aus der Bahn werfen.

Suchen Sie bewusst das Positive
Fast jeder Tag bringt Situationen, über die wir uns ärgern. Ein verpasster Zug, ein Streit mit dem Kollegen, Überstunden. Versuchen Sie trotz des Ärgers darüber, jedem Übel auch etwas Positives abzugewinnen. Einen positiven Effekt gibt es immer und sei er noch so klein. „Was war für mich das Gute daran?“ Stellen Sie sich diese Frage so oft wie möglich. Damit lernen Sie, den Fokus auf das Positive im Leben zu richten.

Raus aus der Komfortzone
Sie sind unzufrieden. Warum? Sie ärgern sich. Worüber? Jammern hilft nicht! Setzen Sie sich ganz bewusst mit Ihren negativen Gefühlen auseinander. Wenn Sie den Dingen auf den Grund gehen, wird Ihnen klar werden, wie Sie selbst die Situation verbessern können. Sie erkennen, dass es nicht hilft, dem Schicksal die Schuld in die Schuhe zu schieben, sondern dass Sie selbstbestimmt handeln müssen. Auch wenn das manchmal unbequem ist.

Erinnern Sie sich
Krisen führen meist auch dazu, sich selbst und seine Fähigkeiten in Frage zu stellen. Bevor Sie sich als Versager fühlen, denken Sie an all die kleinen Erfolge, die Sie bereits im Leben erzielt haben. Der Schulabschluss, die Fahrprüfung, erfolgreiche Bewerbungsgespräche. Denken Sie an Situationen, die Sie nervös gemacht aber dennoch gemeistert haben. Ein schwieriges Kundengespräch, eine Gehaltsverhandlung oder der Heiratsantrag.

Bauen Sie ein Netzwerk auf!
In Krisenzeiten ist es besonders hilfreich, wenn man nicht allein steht. Ein berufliches Netzwerk und Freundschaften zu Kollegen können in schweren Zeiten Unterstützung bieten. Seien Sie bereit, Hilfe von außen anzunehmen.

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